Newsblog zum Anschlag in Magdeburg
Klinik Magdeburg: Schwerverletzte außer Lebensgefahr
Aktualisiert am 21.12.2024 – 15:24 UhrLesedauer: 20 Min.
Ein Autofahrer rast in Magdeburg in eine Menschenmenge. Hunderte Menschen werden verletzt, einige sterben. Behörden gehen von einem Anschlag aus. Alle Entwicklungen im Newsblog.
14.54 Uhr: Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg war nach Angaben der AfD kein Parteimitglied. „Wir können ausschließen, dass der Täter von Magdeburg Mitglied der AfD war“, sagte ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel der „Rheinischen Post“ am Samstag. „Auch ein Mitgliedsantrag hat nie vorgelegen.“
14.50 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Magdeburg war der Berliner Justiz bekannt. Nach dpa-Informationen lag ein Verfahren der Amtsanwaltschaft Berlin wegen des Missbrauchs von Notrufen durch Taleb A. vor. Zuerst hatte der „Spiegel“ berichtet.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, am 23. Februar dieses Jahres im Dienstgebäude der Berliner Polizei den Notruf der Feuerwehr gewählt zu haben, ohne dass ein Notfall vorgelegen habe. Daher wurde beim Amtsgericht Tiergarten Strafbefehl beantragt, der mit 20 Tagessätzen zu je 30 Euro erlassen wurde.
Der Angeklagte habe Einspruch eingelegt. Zum Hauptverhandlungstermin am vergangenen Donnerstag (19. Dezember) sei der Angeklagte nicht erschienen, so die Berliner Staatsanwaltschaft. Der Einspruch sei auf Antrag der Amtsanwaltschaft verworfen worden.
14.35 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat einen intensiveren Schutz von Veranstaltungen gefordert. „Mit mehr Polizeipräsenz, Zufahrtssperren und angepassten Verkehrskonzepten“, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der „Rheinischen Post“.
Zudem brauche es mehr Befugnisse zur Abwehr solcher Taten, ergänzte er. „Wir brauchen mehr Videoüberwachung und Software-Unterstützung. Magdeburg zeigt jetzt schon, wie abhängig wir Ermittler von Videos sind.“ Die Behörden müssten schneller auf eigenes Bildmaterial für Fahndung und Ermittlungen zurückgreifen können, forderte Kopelke.
Bundespräsident Steinmeier nimmt an Trauerandacht teil
14.30 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt heute Abend nach Magdeburg zur Trauerandacht für die Opfer der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt. Das teilte seine Sprecherin auf Anfrage mit. Der ökumenische Gedenkgottesdienst findet im Dom der Landeshauptstadt statt. Steinmeier hatte bereits unmittelbar nach der Tat sein Entsetzen ausgedrückt, den Opfern und Angehörigen sein Mitgefühl ausgesprochen und den Rettungskräften gedankt.
14.13 Uhr: Das Klinikum Magdeburg hat in den sozialen Medien „die vielleicht beste Nachricht, wenn man das unter diesen Umständen sagen kann“ mitgeteilt: Alle elf Schwerverletzten, die im Klinikum behandelt werden, sind außer Lebensgefahr.
Demnach seien insgesamt 67 Verletzte bei ihnen im Haus in Behandlung. Zusätzlich zu dem im Krisenfall dazu gerufenen Personal seien mehr 120 Pflegefachpersonen und zwei Dutzend Ärztinnen und Ärzte freiwillig im Einsatz. „Das berührt uns alles sehr. Danke“, hieß es abschließend.
14.12 Uhr: Das für Sonntag geplante Handball-Derby zwischen dem SC Magdeburg und dem ThSV Eisenach wird nicht stattfinden. Die Handball-Bundesliga (HBL) hat einem entsprechenden Antrag des deutschen Meisters zugestimmt und das Spiel auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Ob das Heimspiel des SCM gegen den HC Erlangen am 26. Dezember wie geplant stattfinden kann, bleibt derzeit unklar (lesen Sie hier mehr).
14.00 Uhr: Am Freitag rast Taleb A. mutmaßlich in einem geliehenen SUV in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg und verletzt mindestens fünf Menschen tödlich. Welche Strecke der Täter dabei zurücklegte, sehen sie hier.
Video | Videografik zeigt die Route der Todesfahrt
13.57 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter von Magdeburg islamfeindlich eingestellt war. „Wir können nur gesichert sagen, dass der Täter offensichtlich islamophob war“, sagte die SPD-Politikerin in Magdeburg. Alles Weitere sei Gegenstand der Ermittlungen. Was es an Warnungen im Vorfeld gegeben habe oder nicht, obliege den Ermittlungsbehörden, betonte Faeser. Das Bundeskriminalamt sei eingeschaltet und unterstütze die Ermittlungen.