Kunden aus 40 Ländern
Deutscher Maschinenbauer Matec meldet Insolvenz an
Aktualisiert am 12.12.2024 – 08:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Maschinenbauer Matec hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen in der Nähe von Stuttgart hat 100 Mitarbeiter.
In der Krise der deutschen Maschinenbauer gibt es ein weiteres Opfer. Der Anlagenbauer Matec aus Baden-Württemberg hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Köngen, südlich von Stuttgart. 100 Mitarbeiter sollen betroffen sein, berichtet unter anderem die Branchenwebseite industrie.de. Das Gehalt der Angestellten wird zunächst über das Insolvenzgeld abgesichert.
Der Insolvenzverwalter Dietmar Haffa hat nun zu klären, ob bereits begonnene Aufträge noch abgewickelt werden können. Dies, so der Bericht, hänge davon ab, wie weit diese bereits fortgeschritten sind und welche Kosten sie noch verursachen können. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Wirtschaftlichkeitsprüfung der bestehenden Aufträge zeitnah abzuschließen und informieren unsere Kunden so schnell wie möglich“, sagt Haffa. Neue Aufträge könnten zunächst nicht angenommen werden. Der Kundenservice werde aber weiterlaufen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen 1.400 Maschinen von Matec im Einsatz sein.
Das Unternehmen baut unter anderem CNC-Fahrständer-Bearbeitungszentren, die es ermöglichen, auch große und schwere Werkstücke in eine Fräse zu spannen. Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und liefert nach eigenen Angaben Maschinen in 40 Länder. Es ist Teil der taiwanesischen Anderson Group.
Die deutschen Maschinenbauer leiden unter der Konkurrenz aus Asien. Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland erwartet auch im kommenden Jahr einen Produktionsrückgang, und erstmals seit vielen Jahren droht in der Branche wieder ein – wenn auch leichter – Stellenabbau, meldete vor kurzem der Maschinenbauverband VDMA. Die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau ist in den ersten zehn Monaten nach teils vorläufigen Zahlen um 6,8 Prozent gesunken. „Für das Gesamtjahr 2024 rechnen wir unverändert mit einem Produktionsminus von real acht Prozent zum Vorjahr“, sagte VDMA-Präsident Bertram Kawlath auf der Jahrespressekonferenz.
Er forderte insbesondere die künftige Bundesregierung auf, den industriellen Mittelstand nicht weiter zu schwächen, sondern dringend benötigte Freiräume zu geben. „Die Bundesregierung muss vor allem Bürokratie abbauen und für Kostenentlastungen sorgen“, forderte er.