In Brandenburg leben die meisten
Anzahl der Wolfsrudel in Deutschland steigt auf 209
26.11.2024 – 16:49 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Zahl der in der Natur lebenden Wölfe nimmt in Deutschland zu. 1.601 bestätigte Tiere sollen hierzulande leben. Fast 200 Tiere wurden tot gefunden.
Die Zahl der Wolfsrudel in Deutschland ist im Monitoring-Jahr 2023/24 auf 209 angestiegen. Dies geht aus den jüngst veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) hervor. Damit verzeichnete das BfN einen deutlichen Anstieg gegenüber dem vorangegangenen Zeitraum, in dem noch 184 Rudel gemeldet worden waren.
Brandenburg führt die Liste der Bundesländer mit den meisten Wolfsfamilien an: Hier wurden 58 Rudel nachgewiesen. Auf den weiteren Plätzen folgen Niedersachsen mit 48 und Sachsen mit 37 Rudeln. Außer den festgestellten Wolfsfamilien wurden auch 46 Wolfspaare sowie 19 sesshafte Einzelwölfe bestätigt.
Für das aktuelle Monitoring-Jahr, das vom 1. Mai 2023 bis zum 30. April 2024 dauerte, wurden insgesamt mehr als 40.000 Hinweise und Nachweise aus den verschiedenen Bundesländern ausgewertet. In diesem Zeitraum konnten in den bestätigten Territorien insgesamt 1.601 individuelle Wölfe nachgewiesen werden, darunter 535 erwachsene Wölfe, 162 Jährlinge und 781 Welpen. Im Vorjahr lag die Gesamtzahl bei 1.339 Tieren.
Der geografische Schwerpunkt der Wolfsverbreitung liegt weiterhin in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Neue Rudelnachweise gab es erstmals auch in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sowie Vorkommen im Saarland.
Insgesamt wurden im Monitoring-Jahr jedoch auch traurige Zahlen erfasst: Mit einer Gesamtzahl von 193 toten Wölfen stellt sich die Situation weiterhin problematisch dar – insbesondere da davon allein 150 Tiere bei Verkehrsunfällen starben und fünf „im Rahmen von Managementmaßnahmen entnommen“ wurden, so das BfN ohne nähere Details zu nennen. Zudem wurden laut Angaben des BfN dreizehn Wölfe illegal getötet.
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) betonte angesichts dieser Zahlen die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit der Wolfspopulation: „Das oft behauptete exponentielle oder gar unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Deutschland gibt es nicht“, erklärte Nabu-Wolfsexpertin Marie Neuwald. Angesichts dessen sei eine weitere Ausbreitung in bislang unbesiedelte Regionen möglich.
Neuwald wies zudem auf die Bedeutung des Schutzes von Weidetieren hin: „Sobald es in einer Region einen Wolf gibt, ist es notwendig, Weidetiere zu schützen, denn auch ein Einzelwolf kann Schaden anrichten.“ Maßnahmen wie Elektrozäune oder Herdenschutzhunde seien daher wesentlich sinnvoller als Abschüsse: „Wölfe lernen durch eine Bejagung nicht, Abstand zu Weidetieren zu halten“, so Neuwald abschließend.