Nach Skandal um Paralympics-Witze
„Völlig absurd“: Luke Mockridge verleiht Inklusionspreis
24.11.2024 – 20:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Mit Witzen über Paralympics-Athleten löste er Entsetzen aus. Umso überraschender ist es, dass Luke Mockridge nun ausgerechnet eine Laudatio zum Thema Inklusion hielt.
Er sorgte für einen der größten Skandale des Jahres: Im August ging eine Podcast-Folge mit Luke Mockridge viral, in der er sich über die Paralympics und deren Athleten lustig macht. Gemeinsam mit den Comedians Shayan Garcia und Nizar Akremi riss er geschmacklose Witze und ahmte Menschen mit körperlichen Einschränkungen auf entwürdigende Art und Weise nach.
„Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen“, sagte der 35-Jährige unter anderem. Nach einer Welle des Entsetzens und öffentlicher Kritik entschuldigte sich Mockridge mit einem Instagram-Post, doch die Konsequenzen blieben nicht aus. Der TV-Sender Sat.1 nahm eine geplante Quiz-Show mit dem 35-Jährigen aus dem Programm, mehrere Auftritte wurden abgesagt.
Rund drei Monate später ist Mockridge längst auf die Showbühne zurückgekehrt, der Wirbel um ihn hat sich gelegt. Sein neuester Auftritt sorgt jedoch für Verwunderung: Der TV-Star trat am Samstag bei einer Charity-Gala auf die Bühne, um ausgerechnet den Inklusionspreis zu verleihen. Er hielt die Laudatio für den Ausnahme-Athleten und Motivationsredner Janis McDavid, der ohne Arme und Beine zur Welt kam.
Dieser war von dem Plan der Veranstalter zunächst gar nicht begeistert. Auch, „weil ich mich damals, nach Lukes Podcast-Aussage, ziemlich klar positioniert habe und sagte, dass so etwas nicht geht“, so McDavid zu „Bild“. In einem Instagram-Post schreibt er, es für eine „völlig absurde Idee“ gehalten zu haben, begründet dann aber, warum er sich trotzdem darauf einließ.
„Inklusion heißt auch, genau hinzuschauen und verstehen zu wollen!“, so der 33-Jährige. Es sei „für uns alle die einzige Chance, in dieser Gesellschaft mal wieder voranzukommen, statt immer weiter zu spalten!“ Das bedeute nicht, zuzustimmen, es sei jedoch „eine kleine Geste, zu verstehen. Eine kleine Geste der Begegnung.“
Luke Mockridge teilte ebenfalls Eindrücke der Preisvergabe in seiner Story, schrieb dazu: „Dankbar für jeden Fehler. Ohne sie hätte ich das nicht erleben dürfen.“ Dankbar für diesen Auftritt kann der 35-Jährige vor allem seinem Kumpel und Kollegen Oliver Pocher sein. Dieser rief den Preis 2008 ins Leben, nutzte nun die Verleihung laut „Bild“, um seine Unterstützung für Mockridge zu zeigen.