Mutmaßliche Mörderin wird in Einzelhaft schwanger
Schwanger, ohne Vater je gesehen zu haben
24.11.2024 – 12:18 UhrLesedauer: 2 Min.
In den USA haben zwei Häftlinge ein Kind gezeugt. Sex hatten sie jedoch nie.
In einem Gefängnis in Südflorida (USA) ist es einem weiblichen und einem männlichen Insassen gelungen, ein Kind zu zeugen. Und das, obwohl beide in Einzelhaft saßen und sich nie gesehen hatten. Die 29-jährige Daisy L. erklärte in einem Interview, dass der Vater des Kindes das Sperma über die Lüftungsschächte zu ihr transportierte.
Der Vater Joan D. sagte im Gespräch mit dem Lokalsender WSVN dazu: „Ich habe das Sperma etwa einen Monat lang jeden Tag fünfmal in Frischhaltefolie gewickelt.“ Über einen Lüftungsschacht hat D. die „Päckchen“ in die Zelle von L. geschmuggelt. Dabei nutzten sie eine selbst gebaute Vorrichtung aus Bettmaterialien, um das Sperma auszutauschen. Nach eigenen Angaben benutzte L. Applikatoren, mit denen eigentlich Medikamente zur Behandlung von Scheidenpilzinfektionen eingeführt werden, um das Sperma in sich zu bekommen.
Daisy L. sitzt seit mehr als zwei Jahren im Turner Guilford Knight Correctional Center in Untersuchungshaft und erwartet ihren Prozess wegen Mordes zweiten Grades. Der Vater des Kindes sitzt ebenfalls wegen Mord zweiten Grades, er war zum Zeitpunkt der Zeugung 23 Jahre alt. Im Juni brachte Daisy L. ihre Tochter zur Welt. Der DNA-Test bestätigte, dass Joan D. der Vater des Kindes ist. Die Mutter hatte zuvor einen Antrag auf Hausarrest für die Zeit ihrer Schwangerschaft gestellt, dieser wurde jedoch abgelehnt. Das Kind wurde nach der Geburt seiner Großmutter übergeben, wie „Law and Crime“ berichtete.
L. wurde im Februar 2022 festgenommen, nachdem sie ihrem damaligen Freund ins Bein geschossen haben soll und dieser anschließend verstarb. Dem Sender 6south Florida liegen nach eigenen Angaben Videos einer Überwachungskamera vor, die den Vorfall zeigen sollen. Darauf soll zu sehen sein, wie L. mit einer Waffe in der Hand sagt: „Ich glaube ich habe eine Hauptschlagader getroffen, dir wird es gut gehen.“
L. und D. entwickelten eine Beziehung über Gespräche durch die Lüftungsschächte ihrer Zellen. „Wenn man so lange in Isolation ist, verbringt man stundenlang damit, mit dieser Person zu reden, wissen Sie, bis zu dem Punkt, an dem es fast so ist, als wäre man mit ihr im selben Raum“, sagte L. dem Sender WSVN.
Dr. Fernando Akerman von der Kinderwunschklinik in Miami bestätigte, dass das Vorgehen der beiden zu einer Schwangerschaft führen kann. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit sehr gering und würde unter fünf Prozent liegen, zitiert WSVN den Arzt.
Die interne Untersuchung der Justizvollzugsanstalt Miami dauert weiterhin an. Es bleibt bisher unklar, wie dieser Vorfall unentdeckt bleiben konnte. Trotz der ungewöhnlichen Umstände hält L. ihre Tochter für eine „Wunderbaby“. Beide Elternteile sind weiterhin inhaftiert und sehen ihr Kind nur über Videoanrufe. L. ist bisher noch nicht verurteilt worden und befindet sich weiterhin Untersuchungshaft. Der Vater sagte im Interview mit WSVN über die Schwangerschaft: „Das wird in die Geschichte eingehen“.