Ausflugstipp für Braunschweiger
Fachwerk-Perle mit mittelalterlichem Charme
23.11.2024 – 08:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Von Braunschweig aus ist es nicht weit in die zauberhafte Helmstedter Altstadt. Fachwerkhäuser und geschichtsträchtige Gebäude laden zum Kurzausflug ein.
Die Stadt Helmstedt gibt es schon lange. Im Jahr 952 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt – damals noch als „Helmonstede“. Seinerzeit war die kleine Siedlung am Fuß des Benediktinerklosters St. Ludgeri an eine der wichtigen Handelsstraßen zwischen Braunschweig und Magdeburg angeschlossen.
Heute wird Helmstedt mit seinen knapp 26.000 Einwohnern meist mit dem Status als ehemalige DDR-Grenzstadt verbunden. Seit der deutschen Teilung befand sich dort bis 1990 einer der wichtigsten Grenzübergänge nach West-Berlin. Die Geschichte ist bis heute für Besucher in Rundfahrten zu Denkmälern und Gedenkstätten nachvollziehbar.
Ein Geheimtipp für Geschichtsfreunde aus dem Umland ist aber auch die gemütliche Altstadt. Rund um den Marktplatz finden sich hier farbenfrohe Fachwerk- und Professorenhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Knapp 400 sollen es sein. Sie erinnern an die Helmstedter Zeit als Universitätsstadt, die bis ins 19. Jahrhundert anhielt.
So übrigens auch das Aula-Gebäude der ehemaligen Universität. Das Juleum Novum zählt mit seinem Renaissancestil heute zu den beeindruckendsten Gebäuden Helmstedts. Gleichzeitig gibt es dort eine herrliche Aussicht über die Stadt.
Fachwerk-Fans springt dagegen besonders das prächtige Hoflager neben der Ratsapotheke ins Auge. Die geschnitzte Fassade zeigt Sinnbilder der freien Künste und wird von der Stadt selbst als „das wohl schönste Fachwerkhaus“ bezeichnet. Außerdem gibt es am Markt das „wohl älteste“ Geschäftshaus der Stadt, in dem Deckenbalken aus dem Jahr 1250 nachgewiesen wurden.
Das ebenfalls direkt an den Marktplatz angeschlossene Rathaus bringt den neugotischen Stil in das Stadtbild. Die verzierte Fassade fällt auf. In Eingang, Treppenhaus und Sitzungssaal wird an die Vergangenheit erinnert. Außerdem erklingt seit 1985 viermal täglich das Glockenspiel.
Umrandet ist die Altstadt von einem begrünten Wall, an dem Besucher spazieren gehen können. Diese sind Überbleibsel der alten Wallanlagen, die nach der Zerstörung der Stadt im 13. Jahrhundert zum Schutz des Stadtkernes errichtet wurden.
Dazu zählt auch der Helmstedter Hausmannsturm, der heute als ältestes erhaltenes Stadttor im Braunschweiger Land gilt und zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Das 36 Meter hohe Gebäude am Ende der Neumärker Straße ist der einzige von insgesamt vier Türmen, der bis heute erhalten ist. Der Helmstedter Hausmann hatte von hier aus mit einem Signalhorn über Zeit und Gefahren informiert, diese Tradition wird noch heute gepflegt.
Hat man genug Geschichte gesehen, laden Natur und kulinarische Angebote zur Rast ein. Denn: Die Runde über die alleeartigen begrünten Wälle führt auch am Sternberger Teich vorbei. Dort gibt es ein Restaurant mit Außenterrasse. Einen Biergarten findet man im Parkhotel am Schützenwall.
Die Anreise von Braunschweig aus ist unkompliziert. Aus der Löwenstadt dauert die Fahrt nach Helmstedt über die A2 rund 40 Minuten. Mit dem Zug ist man sogar noch schneller: Vom Hauptbahnhof gibt es eine Direktverbindung, bei der man 28 Minuten unterwegs ist.