Region Manacor
Trinkwasser auf Mallorca stark verunreinigt
Aktualisiert am 22.11.2024 – 03:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Mallorcas drittgrößte Stadt hat stark verunreinigtes Trinkwasser. Eigentlich ein unhaltbarer Zustand. Doch den Behörden gelingt es nicht, den Missstand abzuschaffen.
Mit 46.000 Einwohnern ist Manacor die drittgrößte Stadt auf Mallorca. Die Gemeinde gilt als industrielles Zentrum der Baleareninsel. Doch die Stadt hat seit Jahren ein Problem: Das Trinkwasser in Manacor ist nicht genießbar. Was in der Stadt, unter anderem die Heimat von Tennisstar Rafael Nadal, aus den Leitungen kommt, ist laut „Mallorca Magazin“ seit Jahren erheblich mit Schadstoffen belastet.
Eigentlich sollte eine neue Wasseraufbereitungsanlage zumindest für einen Teil der Bewohner endlich Abhilfe schaffen. Doch daraus wird vorerst nichts, wie die Zeitung „Ultima Hora“ berichtet. Denn im Stadtrat von Manacor bekämpfen sich die politischen Parteien. Und so wurde ein notwendiger Kredit für den Bau der Anlage immer noch nicht bewilligt. Für Bürgermeister Miquel Oliver von der linken Partei Més eine herbe Niederlage.
Vor allem für die Bewohner von Manacor allerdings ein enormes Ärgernis – und eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Denn das Trinkwasser in der Gegend soll hochgradig mit Schadstoffen aus der Landwirtschaft und der Industrie verseucht sein. Insbesondere finden sich Chloride und Nitrate im Wasser, und zwar in Konzentrationen, die für den Menschen äußerst bedenklich sind. Seit Jahren klagen Umweltschützer über die Gefahren für Mensch und Natur.
„Diese Belastung durch Nitrate ist auf fäkale Verunreinigungen und unsachgemäßes Düngen zurückzuführen“, erklärt die Leiterin der regionalen Umweltbehörde, Kiki Panades, laut „Mallorca Magazin“. Nicht nur Manacor ist betroffen, sondern auch die umliegenden Gegenden. So liegt der Grenzwert für Nitrate bei 250 Mikrogramm pro Liter. An der Cala Figuera erreichte er jedoch zuletzt 1.920 mg/l, Werte, die für den Menschen krebserregend sind.
Die Bauarbeiten für die neue Wasseraufbereitungsanlage hätten schon im Februar 2024 beginnen sollen. Doch technische Probleme und das Fehlen des Sonderkredits hatten das 2,2 Millionen Euro teure Projekt verzögert. Nun ist die Fertigstellung bis auf unbestimmte Zeit verschoben worden.