Angeblich „Exorbitante Vorschusssumme“
So viel soll Merkel mit ihren Memoiren verdienen
21.11.2024 – 12:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Angela Merkel veröffentlicht in Kürze ihre Memoiren. Es gibt Spekulationen über eine stattliche Summe, die sie dafür erhalten haben soll.
Die Memoiren der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel sind eines der Bücher, die dieses Jahr am meisten erwartet werden. Am kommenden Dienstag sollen sie erscheinen. Vorabveröffentlichungen gewähren bereits tiefe Einblicke in zentrale politische Entscheidungen während Merkels Amtszeit – und in ihre Sicht auf globale Herausforderungen.
Doch nicht nur der Inhalt wird diskutiert, sondern auch die finanziellen Dimensionen des Buchprojekts. Spekulationen zufolge, von denen die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ („FAS“) Anfang des Jahres berichtet hat, könnte sich die Vorschusssumme im zweistelligen Millionenbereich ansiedeln. Vom Verlag des Buches, Kiepenheuer & Witsch, hieß es dazu telefonisch auf t-online-Anfrage nur: kein Kommentar.
Zweistellige Millionenhöhe würde bedeuten, dass das Honorar zwischen zehn und 99 Millionen Euro liegen könnte. Das wäre außergewöhnlich viel Geld für den deutschen Buchmarkt, die Zeitung spricht von einer „exorbitanten Vorschusssumme“. Auch, wenn es keine offiziellen Bestätigungen gibt: Da das Buch in über 30 Ländern erscheinen soll, erscheint eine solche Hausnummer nicht vollkommen unrealistisch.
Nicht nur die Summe soll ungewöhnlich sein. Merkel sowie ihre Beraterin und Co-Autorin Beate Baumann sollen auch unkonventionell verhandelt haben. Sie „setzten lässig die Regeln des Buchmarkts außer Kraft“, schreibt die „FAS“. Denn sie hätten direkt mit Verlagen gesprochen, und nicht, wie es in der Branche üblich ist, eine Literaturagentur oder eine Kanzlei beschäftigt. Diese treten für gewöhnlich an die Verlage heran, beginnen ein Bieterverfahren und kassieren eine Beteiligung.
Stattdessen haben Merkel und Baumann das Buchprojekt offenbar in den Medien angekündigt, bevor ein Verlag feststand. Auch unüblich: Merkel und Baumann wollen weder Ghostwriter noch Historiker oder Journalisten beauftragt haben.
Im Dezember wird Merkel das Buch sogar in Washington präsentieren: gemeinsam mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama. Als er mit seiner Michelle Obama 2017 die Rechte an ihren Büchern verkauft hat, sollen die beiden einem Bericht der „Financial Times“ zufolge über 65 Millionen US-Dollar für die globalen Rechte erhalten haben. Die Obamas haben einen Teil des Geldes gestiftet. Ob Merkel es ihnen gleichtun wird, ist unklar.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Verlage Bücher von globalen Berühmtheiten einiges kosten lassen. Denn sie sind oft Investitionen, die sich lohnen: Britney Spears soll allein in der ersten Woche nach Veröffentlichung ihres Buches 1,1 Millionen Exemplare verkauft haben, Prinz Harry in Großbritannien allein am Erscheinungstag 400.000 Stück.