Mahnen und gedenken
Warum begehen wir den Volkstrauertag?
Der Volkstrauertag wurde schon kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs eingeführt und findet immer zwei Wochen vor dem ersten Advent statt. Doch woran soll er erinnern?
Aktualisiert am 16.11.2024 – 12:04 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
2024 fällt der Volkstrauertag auf den 17. November. An diesem Tag wird in Deutschland der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Er soll zudem Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden in der Welt sein.
Der Volkstrauertag findet immer eine Woche vor Totensonntag und zwei Wochen vor dem ersten Advent statt – dieses Jahr am 17. November.
Die Daten für die nächsten Jahre können Sie der Tabelle entnehmen.
Der Volkstrauertag wurde auf Anregung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) 1919 eingeführt und erstmals 1922 als Gedenktag zu Ehren der Opfer des Ersten Weltkriegs begangen. In jenem Jahr hielt der Reichstagspräsident Paul Löbe bei der ersten Andacht im Deutschen Reichstag eine richtungsweisende Rede im Hinblick auf Verständigung, Versöhnung und Erinnerung. Zu jener Zeit fand der Volkstrauertag noch am fünften Sonntag vor Ostern statt.
Die Nationalsozialisten schafften den Volkstrauertag nach 1933 ab und ersetzten ihn 1934 durch den „Heldengedenktag“. So wurde er seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt und für die Zwecke der Nazis missbraucht. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde der Volkstrauertag erstmals 1950 wieder begangen und 1952 zum staatlichen Gedenktag erklärt.
Die damalige Regierung und die Länder einigten sich, den Trauertag auf den vorletzten Sonntag des evangelischen Kirchenjahres beziehungsweise auf den 33. Sonntag im Jahreszyklus der Katholiken festzulegen. Einer der Beweggründe war es, sich deutlich vom nationalsozialistischen „Heldengedenktag“ abzugrenzen.
Ein gesetzlicher Feiertag ist der Volkstrauertag nicht. Arbeitsfrei haben die meisten aber, da es sich immer um einen Sonntag handelt. Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den „stillen Feiertagen“.
Alle Bundesländer untersagen an diesem Tag – zumindest über einen gewissen Zeitraum – öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen, wie beispielsweise Musik-, Sport-, aber auch gewerbliche Veranstaltungen, sofern sie nicht dem „ernsten Charakter“ des Tages entsprechen.
Am Volkstrauertag werden die Fahnen in Deutschland auf halbmast gesetzt. Zudem gibt es bundesweite Kranzniederlegungen und Gottesdienste.
Außerdem findet eine zentrale Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages statt, bei der hohe Repräsentanten wie der Bundespräsident eine Rede halten.