Fernzüge sollen künftig unter Frankfurt hindurch zu einem neuen Tiefbahnhof fahren – ein Milliardenprojekt der Deutschen Bahn. Nun gibt es Fortschritte bei der Planung der Tunnelröhren.
Die Planung des Fernbahntunnels unter der Frankfurter City schreitet voran. Am Montag gab die Deutsche Bahn Erkenntnisse zum Verlauf des Tunnels und seinem Anschluss im Osten der Stadt bekannt. Es seien mehrere Varianten ausgeschlossen worden, drei würden in der Planung weiter verfolgt, sagte der Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte, Gerd-Dietrich Bolte.
Bei der Auswahl der drei Varianten seien unter anderem die Kosten der Bauarbeiten und deren Umsetzbarkeit betrachtet worden. Auch die Frage, wie sehr die Arbeiten Anwohnerinnen und Anwohner sowie den Straßen- und Bahnverkehr beeinträchtigen würden, spielte eine Rolle.
Um den rund acht Kilometer langen Tunnel an die vorhandenen Bahnstrecken im Osten von Frankfurt anzuschließen, muss eine mindestens 400 Meter lange Baugrube ausgehoben werden. Den verbliebenen Varianten zufolge könnte diese entweder nördlich des Mains an der Ruhrorter Werft in unmittelbarer Nähe der Europäischen Zentralbank (EZB) oder südlich des Mains an den Mainwasen entstehen.
Auch der Anschluss des Tunnels an die neue Station am Hauptbahnhof könnte je nach Variante dort eine Baugrube erfordern. Dies hängt auch von der Zahl der Tunnelröhren ab – weiter geplant wird nun mit den Varianten mit einer oder drei Röhren.
Als nächster Schritt sollen im Frühjahr 2025 Details zur neuen unterirdischen Station des Hauptbahnhofs vorgestellt werden. Im Mittelpunkt stehen die genaue Lage und die grundsätzliche Bauweise. Vorgesehen sind bisher vier Gleise. Oberirdisch soll dadurch mehr Platz für den Regionalverkehr entstehen.
Der Baubeginn für Tunnel und Tiefbahnhof ist nach bisheriger Planung für die 2030er Jahre vorgesehen. Nach zehnjähriger Bauzeit ist die Inbetriebnahme in den 2040er Jahren geplant. Die letzte Kostenschätzung stammt aus dem Jahr 2018 und beläuft sich auf 3,6 Milliarden Euro. Die Summe muss um die seitdem gestiegenen Kosten ergänzt werden.
Der Frankfurter Hauptbahnhof, ein Kopfbahnhof, sorgt in seiner jetzigen Form immer wieder für Verspätungen, die sich bundesweit im Zugverkehr auswirken. Der Fernbahntunnel soll hier Abhilfe schaffen.