Nach SUV kommt SUV-Coupé: Audi präsentiert das SUV Q6 als Sportback mit schrägem Heck und Elektroantrieb.
Audi hatte es in den vergangenen Jahren nicht leicht: Der Start neuer Modelle verzögerte sich aufgrund technischer Probleme bei der Entwicklung einer neuen Elektro-Plattform gleich um mehrere Jahre, das Gefühl von Stillstand kam auf. Nicht gut für eine Marke, die einst mit dem Slogan „Vorsprung durch Technik“ warb. In diesem Jahr zünden die Ingolstädter ein Neuheiten-Feuerwerk: Nach dem A4-Nachfolger A5 starten auch der A6 und der Q6, beide mit Elektroantrieb. Beim Elektro-SUV kommt jetzt eine neue Karosserieversion hinzu, die es auf dem Pariser Autosalon zu sehen gibt: der Q6 Sportback e-tron.
Wie schon bei Modellen wie dem Q4 verbindet der Q6 e-tron den SUV-Stil mit den Grundformen eines Coupés. Länge und Breite bleiben beim Sportback gegenüber dem klassischen SUV unverändert bei 4,77 Meter beziehungsweise 1,97 Meter. Die abfallende Dachlinie soll inspiriert sein von Audi-Klassikern wie dem TT und schafft eine sportliche Optik, hat aber auch einen praktischen Nutzen: Der Luftwiderstand sinkt auf einen cW-Wert von 0,26, was eine Reichweite von bis zu 656 Kilometern ermöglicht. Äußerlich setzt der Q6 Sportback e-tron auf Audi-typische Designelemente, etwa den Singleframe-Kühlergrill. Nur ist der beim E-Auto geschlossen und verringert so den Luftwiderstand.
Die abfallende Dachlinie und die straffere Silhouette gegenüber dem SUV-Modell sollen ein sportliches Feeling erzeugen – schließlich ist der Sportback auch 3,7 Zentimeter flacher als der herkömmliche Q6. Am Heck verringert eine integrierte Abrisskante die Verwirbelungen. Apropos Heck: Die digitalen OLED-Heckleuchten haben eine Lichtsignatur, die sich programmieren lässt.
Das Cockpit des Q6 Sportback e-tron ist markentypisch gestaltet. Ein zentrales Display mit 14,5-Zoll-Diagonale ergänzt die digitalen Armaturen mit 11,9 Zoll hinter dem Lenkrad. Auf Wunsch gibt es noch ein Beifahrerdisplay und das Augmented-Reality-Head-up-Display: Informationen wie Geschwindigkeit und Verkehrszeichen werden direkt auf die Windschutzscheibe projiziert, was die Ablenkung verringern soll. Um alle Funktionen unter Kontrolle zu halten, hilft ein Sprachassistent mit integrierter KI.
Der Kofferraum fasst 511 Liter und kann durch Umklappen der Rückbank auf 1.373 Liter erweitert werden. Das sind rund 150 Liter weniger als im normalen Q6 – das schräge Heck hat eben seinen Preis. Ein zusätzlicher „Frunk“ bietet 64 Liter Stauraum unter der Fronthaube, beispielsweise für das Ladekabel.
Die technische Plattform teilt sich der Sportback wie schon der Q6 mit dem Porsche Macan. Zwei Batteriegrößen (83 und 100 kWh) und zwei Antriebsvarianten sind für den Q6 Sportback e-tron verfügbar. Die Einstiegsvariante des elektrischen Sportback fährt mit 185 kW/252 PS und einer 83 kWh (netto 75,8 kWh) großen Hochvoltbatterie vor und beschleunigt in 7,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der E-Motor des ebenfalls heckgetriebenen Audi Q6 Sportback e-tron Performance benötigt dafür 6,6 Sekunden.
Der Q6 Sportback e-tron Quattro bietet eine Systemleistung von 285 kW (387 PS) und die stärkste Version, der SQ6 Sportback e-tron, bringt es mit den beiden E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse auf eine Systemleistung von 360 kW (489 PS). Hier geht es in 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die größte Reichweite bietet das heckgetriebene Modell in der Performance-Variante (100 kWh-Batterie) mit bis zu 656 Kilometern.