Forscher aus den USA haben neue Erkenntnisse über den Zwergplaneten Ceres gewonnen. Es gibt Hinweise darauf, dass sich dort einst ein schlammiger Ozean befand.
Das Weltall birgt viele Geheimnisse. Einige von ihnen wird die Menschheit vermutlich nie lüften. Doch mithilfe modernster Technik können Wissenschaftler in den unendlichen Weiten des Weltraums immer wieder interessante und teils bahnbrechende Entdeckungen machen.
Dies gelang nun auch wieder einem Forschungsteam aus den USA. Der Doktorand Ian Pamerleau von der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana, sein Betreuer Mike Sori und die Wissenschaftlerin Jennifer Scully vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa konnten neue Erkenntnisse über den Zwergplaneten Ceres gewinnen.
Ceres befindet sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und hat einen Durchmesser von 946 Kilometern. Die Nasa-Sonde „Dawn“ untersuchte den Zwergplaneten zwischen 2015 und 2018 und sammelte in dieser Zeit zahlreiche Daten. Mithilfe von Computersimulationen konnten die Forscher nun herausfinden, dass sich an der Oberfläche von Ceres wohl einst ein schlammiger Ozean befand.
„Verschiedene Oberflächenmerkmale wie Gruben, Kuppeln und Erdrutsche deuten darauf hin, dass die nahe Unterfläche von Ceres viel Eis enthält,“ so Pamerleau. Auch Daten und Messungen des Gravitationsfelds von Ceres weisen auf das Vorhandensein von Eis unter der Oberfläche hin.
„Unsere Interpretation all dessen ist, dass Ceres einst eine ozeanische Welt wie Europa war (Anm. der Redaktion: Gemeint ist der Jupitermond Europa, der eine Eishülle hat), aber mit einem schmutzigen, schlammigen Ozean“, wie Wissenschaftler Sori erklärt. Mit der Zeit erstarrte dieser Ozean dann und bildete eine gefrorene Kruste mit eingeschlossenem Gestein.
Anders als die Eismonde Europa und Enceladus könnte Ceres einfacher erforscht werden, weil er sich viel näher an der Erde befindet. „Ceres ist daher unserer Meinung nach die am besten zugängliche eisige Welt im Universum“, so Sori. Dort, wo es Ozeane gab, könnte es immer auch Leben gegeben haben. Deswegen könnte eine weitere Untersuchung von Ceres dazu beitragen, diese Möglichkeit zu erforschen.