Der SAP Garden wird am Freitagabend offiziell eröffnet. Die neue Arena ist weit mehr als eine hochmoderne Multifunktionshalle für Spitzensport-Veranstaltungen.
Das Warten hat ein Ende: Mehr als viereinhalb Jahre nach dem Baubeginn wird der SAP Garden am Freitagabend (27. September) mit einem Eishockeyspiel zwischen dem EHC Red Bull München und den Buffalo Sabres aus der nordamerikanischen NHL offiziell eröffnet (Anpfiff: 20.30 Uhr). Ein Blick auf die Zahlen und Daten lässt bereits vorab erahnen, wie gigantisch die neue Arena im Olympiapark ist.
Die ersten Aushubarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Olympia-Radstadions begannen bereits im Januar 2020. In den folgenden zwei Jahren wurden insgesamt über 270.000 Kubikmeter Kies und Boden ausgehoben. Der Grundstein für die Arena wurde im Februar 2021 durch die Red Bull Stadion München GmbH als Bauherr und Stadionbetreiber gelegt.
Weitere knapp zweieinhalb Jahre später wurde schließlich das Richtfest gefeiert, nachdem Ende Mai 2023 die letzte Schraube der 5.000 Tonnen schweren Stahldachkonstruktion gesetzt worden war. Das mit einer großen Blumenwiese begrünte, fast zwei Fußballfelder große Dach wird von 18 Fachwerkträgern mit einem Gewicht von jeweils knapp 170 Tonnen getragen.
Die gesamte Grundfläche des SAP Garden beträgt circa 22.500 Quadratmeter. Für den Bau wurden rund 55.000 Kubikmeter Beton sowie 13.500 Tonnen Stahl verarbeitet. Die Gesamtkosten werden auf etwa 150 Millionen Euro geschätzt. Ursprünglich war man von 100 Millionen bis 120 Millionen Euro ausgegangen.
Neben dem EHC Red Bull München, der alle seine Heimspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im SAP Garden austrägt, wird die Halle auch zur Spielstätte für die Bundesliga-Basketballer des FC Bayern. Diese werden in der schon laufenden Saison mindestens 20 Begegnungen in der neuen Arena austragen. Ihr erstes Heimspiel im SAP Garden bestreitet die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert am Donnerstag, 3. Oktober, in der Euro League gegen Real Madrid. Der Umbau vom Eishockeyfeld zum Basketballcourt dauert sechs Stunden.
Neben den Partien des EHC Red Bull und des FC Bayern sind pro Jahr bis zu 40 weitere Sport- und sportnahe Veranstaltungen im SAP Garden geplant. Der Eishockey-Nachwuchs nutzt zudem drei zusätzliche unterirdische Eisflächen für den Trainingsbetrieb. Darüber hinaus können auf diesen auch olympische Sportarten wie Eiskunstlauf, Shorttrack und Curling zu Trainingszwecken betrieben werden.
Der Breiten- und Vereinssport hat im SAP Garden ebenfalls seinen Platz. Pro Eissaison, die jeweils vom 1. August bis zum 30. April des Folgejahres geht, hat die Landeshauptstadt München knapp 8.000 Eiszeiten gebucht. Die aktuelle Eislaufsaison ist bereits in vollem Gange. „Der SAP Garden ist weit mehr als eine hochmoderne Multifunktionshalle für Spitzensport-Veranstaltungen“, betonte unlängst Oliver Wesp, Geschäftsführer der Red Bull Stadion München GmbH.
Die maximale Kapazität des SAP Garden beträgt 11.500 Zuschauer. So viele Fans passen etwa bei den Basketball-Partien des FC Bayern in die Arena. Beim Eishockey sind es mit 10.796 Plätzen – davon 10.013 Sitzplätze – etwas weniger. Für Rollstuhlfahrer stehen über 100 Plätze zur Verfügung. Die elf VIP-Logen bieten Platz für 178 Gäste.
Bei Eishockey- und Basketballspielen können sich die Fans im SAP Garden an insgesamt 13 Kiosken stärken. Wer etwas feinere Kost als nur Pommes und eine Wurstsemmel möchte, für den gibt es auch ein ganzjähriges Restaurant mit Außenterrasse. Fanartikel können bei den Heimpartien an drei Fanshops des EHC Red Bull beziehungsweise zwei Shops des FC Bayern erworben werden. Hinzu kommt ein weiterer Shop im VIP-Bereich. Darüber hinaus haben beide Klubs jeweils einen fest in der Arena integrierten Fanstore.