Finanzen-Ticker
Übernahmefantasien beflügeln Commerzbank-Aktie: +17 Prozent
Aktualisiert am 11.09.2024 – 11:42 UhrLesedauer: 3 Min.
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Die italienische Großbank Unicredit hat überraschend neun Prozent an der Commerzbank erworben. Unicredit, die in Deutschland auch als Hypovereinsbank bekannt ist, zeigt damit Interesse an einer stärkeren Präsenz auf dem deutschen Markt. Die Aktie der Commerzbank kletterte am Mittwochmorgen um bis zu 17 Prozent auf 14,71 Euro – der größte Anstieg seit März 2020.
Unicredit erklärte, dass sie gemeinsam mit der Commerzbank nach Wegen suchen werde, um den Wert für die Aktionäre beider Institute zu steigern. Falls erforderlich, werde man auch die notwendigen behördlichen Genehmigungen einholen, um den Anteil an der Commerzbank auf mehr als 9,9 Prozent zu erhöhen.
Die Hälfte des Anteils an der Commerzbank habe die Bank durch den Kauf eines 4,5-Prozent-Pakets erworben, das der deutsche Staat über Nacht am Markt platzierte. Der andere Teil sei am Markt erworben worden.
Der Bund hatte angekündigt, seine Anteile an der Commerzbank, die er während der Finanzkrise erworben hatte, schrittweise zu reduzieren. Nach dem Verkauf von rund 4,5 Prozent an Unicredit hält er noch zwölf Prozent. In der Finanzkrise 2008 und 2009 erhielt die Bank Kapitalhilfen in Höhe von 18,2 Milliarden Euro.
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Am Mittwoch teilte die Finanzagentur mit, dass Unicredit bei einem beschleunigten Platzierungsverfahren alle übrigen Interessenten überboten habe. Der Kaufpreis dieses Pakets lag bei 13,20 Euro je Aktie und erzielte Gesamterlöse von 702 Millionen Euro.
„Mit diesem ersten Teilverkauf der Beteiligung wird der Abschluss der erfolgreichen Stabilisierung der Bank und somit der Ausstieg des Bundes eingeläutet“, sagte Finanzagentur-Chefin Eva Grunwald. In Finanzkreisen hieß es, Unicredit als Käufer sei sehr überraschend. Es sei sehr ungewöhnlich, dass alles an einen Käufer gehe.
Die Commerzbank reagierte zurückhaltend auf den überraschenden Einstieg der Unicredit. „Wir haben die heutige Mitteilung der Unicredit zur Beteiligung an der Commerzbank zur Kenntnis genommen“, so das Frankfurter Institut am Mittwoch. Diese Mitteilung sei auch ein Beleg für den Stellenwert der Commerzbank und die Fortschritte, die sie erzielt habe, hieß es weiter. Vorstand und Aufsichtsrat werden weiterhin im besten Interesse aller Anteilseigner sowie von Mitarbeitenden und Kunden handeln. Weitere Kommentare wollte die Bank derzeit nicht abgeben.
Am Dienstag hat die Commerzbank überraschend bekannt gegeben, dass Vorstandschef Manfred Knof das Institut nach Ablauf seines aktuellen Vertrags verlassen wird. Knof bleibe bis Ende Dezember 2025 im Amt, danach stehe er der Commerzbank jedoch nicht mehr zur Verfügung.
Der Veranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim hat sein Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt. Dabei profitierte CTS von einem starken Ticket-Geschäft. Aber auch der Veranstaltungsbereich legte mit Beginn der Festival- und Open-Air-Saison zu. Daher wird das Münchner Unternehmen zuversichtlicher für den Rest des Jahres. An der Aktienbörse kam das sehr gut an.
Die im MDax notierte Aktie sprang am Donnerstag zu Handelsbeginn um 10 Prozent nach oben und erreichte ein Rekordhoch. Zuletzt führte es den MDax mit einem Plus von noch rund acht Prozent auf 89,00 Euro an. Damit hat das Papier im laufenden Jahr um mehr als 40 Prozent zugelegt.
Analyst Henrik Paganetty vom Investmenthaus Jefferies bezeichnete das Quartal „als stark“. So lägen die Umsätze im zweiten Quartal um rund ein Sechstel über der Konsensschätzung. Annick Maas vom Analysehaus Bernstein zeigte sich beeindruckt vom kräftigen Anstieg des Umsatzes und des operativen Ergebnisses. Trotz des starken Kursanstiegs der Aktie im bisherigen Jahresverlauf rechnet sie daher mit weiteren Kursgewinnen, nicht zuletzt auch wegen der zugleich angehobenen Jahresziele.