Das verfügbare Haushaltseinkommen pro Kopf stieg in den größten Volkswirtschaften Europas in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 um 0,2 % auf 3,4 %. Im gleichen Zeitraum stieg in den meisten europäischen Ländern auch das reale BIP pro Kopf.
Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verzeichneten die meisten europäischen Länder im ersten Quartal 2024 sowohl beim realen Haushaltseinkommen pro Kopf als auch beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf ein Wachstum.
Polen verzeichnete den größten Anstieg des verfügbaren Pro-Kopf-Einkommens, nämlich einen Anstieg um 10,2 %, verglichen mit einem Rückgang von 2,7 % im letzten Quartal 2023. Laut OECD war dieses Wachstum „hauptsächlich auf den Anstieg der Arbeitnehmerentgelte, der Sozialleistungen (außer Sachleistungen) und der Vermögenseinkommen zurückzuführen“.
Mit 6,7 % folgte Portugal mit dem zweitgrößten Anstieg.
Unter den größten Volkswirtschaften Europas verzeichnete Italien mit 3,4% den stärksten Anstieg. Die OECD führte diesen Anstieg auf „eine Steigerung der Arbeitnehmerentgelte und der Sozialleistungen in Form von Sachleistungen zurück, wodurch der Rückgang des Vorquartals umgekehrt wurde“.
Auch in Spanien und Deutschland stieg das reale Haushaltseinkommen pro Kopf deutlich. In Spanien stieg es um 1,5 Prozent, nachdem es im Vorquartal bereits um 3,7 Prozent kräftig zugelegt hatte. In Deutschland stieg es um 1,4 Prozent, verglichen mit nur 0,1 Prozent im Vorquartal. Dies ist zum Teil auf eine Erhöhung der Arbeitnehmerentgelte zurückzuführen.
In Frankreich stieg das reale Haushaltseinkommen pro Kopf um 0,6 Prozent, was der OECD zufolge „vor allem auf eine Erhöhung der Grundrentenleistungen zur Deckung der Inflation zurückzuführen ist“. In Großbritannien war der Anstieg mit 0,2 Prozent bescheidener.
Den stärksten Rückgang des verfügbaren Einkommens verzeichnete Griechenland mit einem Minus von 1,9 Prozent, gefolgt von Belgien und Tschechien mit jeweils 1,4 Prozent und Ungarn mit 0,7 Prozent. Auch Schweden und Dänemark verzeichneten leichte Rückgänge.
Das reale (inflationsbereinigte) BIP pro Kopf stieg in 21 von 27 europäischen Ländern, wobei der Anstieg in einigen dieser Länder sehr gering war. Die Türkei verzeichnete mit 2% den höchsten Anstieg, gefolgt von Lettland mit 1,1%.
Unter den fünf größten Volkswirtschaften verzeichneten Spanien und Großbritannien mit jeweils 0,5 Prozent den größten Anstieg. In Italien stieg das reale BIP pro Kopf im ersten Quartal 2024 um 0,4 Prozent, während diese Rate in Frankreich und Deutschland jeweils 0,2 Prozent betrug.
Island und Dänemark mussten mit Rückgängen von 1,5 Prozent und mehr die stärksten Rückgänge hinnehmen.
Widersprüchliche Trends
Beim Vergleich der vierteljährlichen Veränderungen des realen Haushaltseinkommens pro Kopf mit dem realen BIP pro Kopf zeigten sich in einigen Ländern erhebliche Widersprüche, wobei die eine Kennzahl anstieg, während die andere sank.
In Griechenland beispielsweise stieg das reale BIP um 0,9%, während das reale Haushaltseinkommen um 1,9% sank. In Tschechien zeigte sich ein ähnliches Muster: Das reale BIP stieg um 0,6%, während das reale Haushaltseinkommen um 1,4% sank.
In den Niederlanden hingegen sank das reale BIP um 0,6 Prozent, während das reale Haushaltseinkommen um 2,5 Prozent stieg.