In Paris kämpfen ab dem 26. Juli deutsche Athletinnen und Athleten um Edelmetall. Wer hat Chancen? Ein Überblick über die Favoriten.
Aus Paris berichtet Melanie Muschong
Ab dem 26. Juli kämpfen deutsche Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris um Medaillen. Wo kann sich Deutschland Hoffnungen auf Edelmetall machen? t-online gibt einen Überblick über die Kandidaten, die in Frankreich unter anderem die Chance auf das Siegertreppchen haben.
Florian Wellbrock könnte sich im Freiwasser über die 10 Kilometer wie schon in Tokio zuletzt mit Gold belohnen. Zudem tritt der 26-Jähre noch im Becken über die 1.500 Meter Freistil an. Auch hier hat der Vize-Weltmeister gute Chancen aufs Podest. Ebenso wie Lukas Märtens. Der Freistilschwimmer hat bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin über die 400 Meter am 15 Jahre alten Weltrekord von Paul Biedermann gekratzt und sich so zu einem Favoriten in Paris ins Gespräch gebracht. Auch Angelina Köhler gehört seit ihrem Weltmeistertitel über die 100 Meter Schmetterling zu den Medaillenkandidatinnen.
Die Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr verlief für die deutschen Leichtathletinnen und -athleten aus Medaillensicht ernüchternd. Es gab nicht einmal Edelmetall. Das soll sich in Paris ändern. Malaika Mihambo ist nach ihrem Muskelfaserriss im vergangenen Jahr wieder in guter Form und könnte sich nach Tokio ihren zweiten Olympiasieg im Weitsprung sichern. Auch Speerwerfer Julian Weber hat Chancen auf eine Medaille. Nach den vierten Plätzen bei Olympia 2021 und der WM in Budapest soll es für den Europameister dieses Mal aufs Treppchen gehen. Zudem könnten die Zehnkämpfer um Niklas Kaul und Leo Neugebauer für eine Überraschung gut sein. Neugebauer startete mit 8.708 Punkten bei den „Texas Relays“ in die Saison. So gut wie zu diesem Zeitpunkt keiner zuvor – es bleibt abzuwarten, wie weit er sich steigern kann und ob er seine Leistung konstant hält.
Die deutschen Teamsprinterinnen Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch sind Favoritinnen auf Gold in Paris. In Tokio sicherten sich Hinze und Friedrich bei den letzten Spielen Silber. Zudem könnte sich Friedrich auch im Keirin Chancen auf einen der Top-Drei-Plätze ausrechnen dürfen. Sie hatte im Januar dieses Jahres den Europameistertitel zum vierten Mal in Serie gewonnen. Zudem sprintete sie schon achtmal zu WM-Gold.
Bei der Europameisterschaft hat sich Oliver Zeidler souverän Gold im Einer im April geholt. Der 27-Jährige, der in Tokio den Einzug ins A-Finale überraschend verpasste und die Regatta als Siebter beendete, will in Paris nach ganz oben. Auch der Deutschland-Achter hat bei der Ruder-EM in Ungarn mit dem Silbermedaillengewinn gezeigt, dass er mit der internationalen Konkurrenz mithalten kann.
Die Deutschen Meisterschaften im Juni und das CHIO Aachen Anfang Juli geben Aufschluss darüber, wie der Weg nach Paris für die deutschen Reiterinnen und Reiter aussieht. Eine der Favoritinnen ist Jessica von Bredow-Werndl. Sie sicherte sich in Tokio den Doppel-Olympiasieg und hat mit dem Pferd Dalera auch in diesem Sommer wieder Medaillenchancen. Einziger Unterschied: Sie ist nun bereits international bekannt.