Sintflutartiger Starkregen, Hagel und Gewitter: Der Süden Baden-Württembergs wird von heftigen Unwettern heimgesucht.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die höchste Alarmstufe ausgerufen. Im Süden Baden-Württembergs herrschte am Mittwochvormittag Warnstufe vier, das heißt: „extremes Unwetter“.
„Es treten wiederholt Gewitter auf“, warnten die Meteorologen am Morgen. Angekündigt war „extrem heftiger Starkregen“ mit Niederschlagsmengen von bis zu 80 Litern pro Quadratmeter und Stunde. Es herrsche „große Gefahr für Leib und Leben durch Blitzschlag“. Die Menschen sollten sich zudem vor „raschen und verbreiteten Überflutungen von Straßen/Unterführungen und Kellern“ vorsehen. Erdrutsche seien möglich.
In Oberteuringen im Bodenseekreis wurden Straßen überflutet, Keller liefen voll. In Vogt bei Ravensburg setzte ein Blitz den Dachstuhl eines Hauses in Brand, wie eine Sprecherin der Polizei sagte.
Im Raum Ravensburg fiel in einigen Gebieten der Strom aus, berichtete die „Schwäbische Zeitung“. Laut dem Portal „Störungsauskunft“ meldeten sowohl Nutzer als auch der Netzbetreiber, die Technischen Werke Schussental, Blackouts. Techniker seien im Einsatz. Der Netzbetreiber erklärte, sie bräuchten voraussichtlich an einigen Orten bis zum frühen Nachmittag, bis der Strom wieder fließe.
Zudem kam es im Unwettergebiet zu Streckensperrungen der Bahn: Zwischen Singen (Hohentwiel) und Engen im Landkreis Konstanz waren der RE2 und der RE87 davon betroffen. „Ein Ersatzverkehr kann aktuell aufgrund der Witterungseinflüsse nicht eingerichtet werden“, teilte die Bahn um 10.26 Uhr mit.
In der Schweiz hatte es schon am Dienstagabend heftige Unwetter gegeben. Im Kanton Basel-Landschaft südlich der Innenstadt von Basel flossen Keller voll, der Strom fiel aus. In der Stadt Morges führte der gleichnamige Fluss Hochwasser, wie es statistisch nicht einmal alle hundert Jahre erwartet wird.
In Genf ging am Flughafen zwei Stunden nichts mehr, weil ein Kühlraum für Server von Überschwemmungen betroffen war. Um eine Überhitzung der Kontrollsysteme zu vermeiden, wurde der Luftraum kurz nach 22 Uhr gesperrt. Rund 50 An- und Abflüge mussten gestrichen werden. Für rund 100 Passagiere wurden über Nacht Feldbetten sowie Verpflegung bereitgestellt.