Geburtenbilanz der Kliniken
57-Jährige bringt Baby zur Welt
15.01.2025 – 06:09 UhrLesedauer: 2 Min.
In den Düsseldorfer Kliniken wurden im vergangenen Jahr viele späte Mutterschaften registriert. Einige Frauen fielen dabei besonders auf.
Eine 57 Jahre alte Frau hat im vergangenen Jahr laut einem Bericht der „Rheinischen Post“ im Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf ein Kind zur Welt gebracht – ihr drittes, wie es in dem Bericht heißt. Das erfuhr die Zeitung demnach aus der jüngsten Geburtenstatistik der Düsseldorfer Kliniken.
Demnach wurden im vergangenen Jahr auch in anderen Krankenhäusern der Stadt vermehrt Geburten bei älteren Müttern registriert – im Florence-Nightingale-Krankenhaus war die älteste Mutter 55 Jahre alt. Das geborene Kind war dabei sogar ihr erstes.
Insgesamt verzeichnete Düsseldorf im vergangenen Jahr 8.743 Geburten und damit einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Experten beobachten bereits seit mehr als einer Dekade den Trend zur späteren Familienplanung.
Dass Frauen über 50 ein Kind zur Welt bringen, bleibt eine statistische Seltenheit: In NRW lag das Durchschnittsalter einer Frau bei der Geburt eines Kindes zuletzt bei 31,6 Jahren, der Durchschnitt für das Alter bei der Geburt des ersten Kindes lag bei 30,3 Jahren.
Wie viele Frauen über 50 es in NRW gibt, die noch einmal oder zum ersten Mal Mutter werden, lässt sich nicht sagen. Zahlen darüber hat das Statistik-Amt des Landes nicht, der Blick auf alle Geburten in Deutschland gibt aber einen Einblick. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es 2023 692.989 sogenannte „Lebendgeborene“ in Deutschland – davon war in 44.846 Fällen die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt 40 Jahre oder älter. Das sind rund 6,4 Prozent aller Geburten. Bei 0,2 Prozent aller Geburten (1.900 Fälle) war die Mutter des Kindes unter 18 Jahre alt.
Zwei Randnotizen sollte man bedenken: Das Bundesamt zählt die Ü-50-Mütter nicht einzeln, sondern mit den Müttern, die unter 50, aber über 40 Jahre alt waren, zusammen. Und: In die rund 49.000 Fälle fallen auch alle Mütter, deren Alter zum Zeitpunkt der Geburt ihres Kindes nicht bekannt war. Wie viele das gewesen sind, ist unklar.
Prof. Ralf Schmitz, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Florence-Nightingale-Krankenhaus, empfiehlt im Bericht der „Rheinischen Post“ älteren Schwangeren eine intensive medizinische Betreuung. „Ältere Schwangere bringen häufiger Vorerkrankungen mit als jüngere“, erklärt der Mediziner. Eine Betreuung in einem Perinatalzentrum sei daher ratsam.