Im Jahr 2023 feierte Deutschland den Jahrestag eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte der Bundesrepublik: Vor 50 Jahren trat das Land den Vereinten Nationen (UN) bei. Die Vereinten Nationen wurden bereits am 24. Oktober 1945, nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, gegründet. 51 Staaten hatten sich zusammengeschlossen, um „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren“, wie es in Artikel 1 der Charta der Vereinten Nationen heißt. Kriege wie der Erste und der Zweite Weltkrieg sollten künftig verhindert werden. Dennoch war es undenkbar, dass das Land, das in Europa den Zweiten Weltkrieg begonnen hatte, sofort dem neuen Bündnis beitreten durfte.

Dieser Schritt wurde dann 1973 möglich: 28 Jahre nach Kriegsende traten die Bundesrepublik Deutschland und die damalige Deutsche Demokratische Republik (DDR) den Vereinten Nationen bei. Damals legte Bundesaußenminister Walter Scheel Grundprinzipien fest, die bis heute die internationalen Beziehungen Deutschlands leiten: „Wir sind immer dort, wo es um internationale Zusammenarbeit, die Wahrung des Friedens und der Menschenrechte geht.“

Im Jahr 2023 feierte das längst wiedervereinte Deutschland diesen Beitritt in New York, dem Sitz der Vereinten Nationen, sowie in der Bundesstadt Bonn, Deutschlands „UN-Stadt“, in der rund zwei Dutzend UN-Organisationen beheimatet sind. Deutschland hat sich mittlerweile zu einem der einflussreichsten Mitgliedsstaaten entwickelt. Mit einem Beitrag von rund 6,7 Milliarden Euro im Jahr 2021 ist es zudem der zweitgrößte Geber der UN. Deutschland steuert jedoch nicht nur Geld bei; Darüber hinaus ist es an zahlreichen UN-Missionen direkt beteiligt.

Deutschland sieht sich auch aufgrund seiner Geschichte in seiner Arbeit in den Vereinten Nationen in einer besonderen Verpflichtung: Aus den Millionen ermordeten Menschen im Holocaust und der Tatsache, dass es selbst Schuld an den beiden Weltkriegen war, ergibt sich eine klare Verantwortung, eine zu fördern friedliche internationale Gemeinschaft. Dabei verfolgt sie einen multilateralen Ansatz, der im Idealfall alle UN-Mitgliedsstaaten zum gemeinsamen Handeln ermutigen soll. Ein weiterer zentraler Bestandteil der deutschen Außenpolitik ist der gemeinsame internationale Kampf gegen den Klimawandel, dessen Auswirkungen eine Gefahr für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben darstellen.

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