Das anfängliche Familienidyll der Beimers zerbrach nach wenigen Jahren. Die biedere Hausfrau „Helga“ eröffnete ein Reisebüro und fand nach der Trennung von „Hans“ mit „Erich Schiller“ eine neue Liebe. An der Ausgestaltung ihrer Rolle habe sie selbst mitgearbeitet, sagt Marjan: „Ich habe eine zwölfseitige Biografie für ‚Helga‘ geschrieben und meine eigenen Vorstellungen eingebracht.“ Mit ihrem eigenen Leben habe „Mutter Beimer“ aber wenig zu tun.
Das gilt auch für „Helgas“ legendäres Ritual, sich in schwierigen Situationen zum Trost Spiegeleier zu braten. „Wenn ich persönlich traurig bin, esse ich lieber Schokolade oder Trüffelpralinen“, sagt Marjan schmunzelnd.
Der Darsteller des „Klaus Beimer“, Moritz A. Sachs, arbeitet heute als Produktionsleiter der ARD-Krimiserie „Watzmann ermittelt“. „Beides hat seinen Reiz – aber jetzt habe ich eher das Gefühl, dass ich mir etwas erarbeitet habe“, sagt der 47-Jährige über seinen aktuellen Job.
Mit sieben Jahren startete er als „Klausi“ seine „Lindenstraße“-Karriere. „Ich habe so früh dort angefangen, dass das damals für mich kein Wendepunkt war – es war für mich ganz normal, wie zur Schule zu gehen.“ Seine Kolleginnen und Kollegen seien „eine Art zweite Familie“ für ihn gewesen, in der er aufgewachsen sei und teils enge Freundschaften geschlossen habe. „Auch wenn es mir momentan beruflich sehr gut geht: Menschlich fehlt die ‚Lindenstraße‘ mir manchmal extrem.“
Andrea Spatzek spielte „Gabi“, das Herz der Großfamilie „Zenker“ – eine bodenständige Frau, die trotz vieler Tiefschläge immer Optimismus ausstrahlte. „Wir haben nicht die Reichen und die Schönen gebracht, sondern waren die ganz normalen Nachbarn von nebenan, mit alltäglichen Problemen“, sagt sie. „Es gab keine Schenkelklopfer oder gar eingespielte Lacher wie bei Komödien, sondern im Gegenteil auch schwere Themen. Außerdem hatten wir durch die Aktualisierungen immer die Möglichkeit, das Weltgeschehen zu kommentieren. Das war schon etwas Besonderes.“













