Jahrestag von Assads Sturz

3.000 Menschen demonstrieren friedlich in Berlin

08.12.2025 – 01:47 UhrLesedauer: 1 Min.

Syrer in Berlin feiern den Sturz von Assad in Syrien (Archivbild): Ursprünglich waren nur 300 Demonstranten angemeldet. (Quelle: Imago)

Zum Jahrestag von Assads Flucht ziehen Tausende durch Berlin. Die Teilnehmerzahl übersteigt die Anmeldung um ein Vielfaches – die Polizei stockt auf.

Rund 3.000 Menschen haben am Sonntag in Berlin den ersten Jahrestag der Flucht des syrischen Diktators Baschar al-Assad gefeiert. Die Demonstration startete an der Weltzeituhr am Alexanderplatz und zog dann weiter zum Brandenburger Tor. Die Veranstaltung war von 14 bis 19 Uhr angemeldet.

Der Andrang übertraf die Erwartungen deutlich: Angemeldet waren lediglich 300 Teilnehmer. Angesichts der zehnfach höheren Zahl stockte die Polizei ihre Kräfte vor Ort auf, wie sie dem RBB mitteilte. Die Versammlung verlief nach Angaben der Behörden friedlich, Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.

Assad war im Jahr 2000 in Syrien als Präsident an die Macht gekommen – nach dem Tod seines Vaters, der seit 1971 Staatspräsident gewesen war. Er regierte das Land diktatorisch. Nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg stürzte eine Rebellenkoalition unter Führung der islamistischen Miliz HTS am 8. Dezember 2024 das Regime. Assad floh daraufhin in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember 2024 nach Russland.

In der Vergangenheit war es bei ähnlichen Demonstrationen mit Syrien-Bezug in Berlin zu Problemen gekommen. Ende Juli hatten Anhänger des neuen syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa vor dem Roten Rathaus demonstriert. Der Verein Democ e.V. berichtete damals von Anfeindungen religiöser Minderheiten und kritisierte in diesem Zuge die Berliner Polizei, die nicht eingegriffen habe.

Ob es bei der Demonstration am Sonntag zu minderheitenfeindlichen Parolen kam, ist unklar.

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