Aberglaube im Check
13 Fakten: Warum Freitag, der 13. als Unglückstag gilt
dpa, pag, Sebastian Fischer
Aktualisiert am 13.10.2023Lesedauer: 5 Min.
Die einen sehen in Freitag, dem 13., ein schlechtes Omen. Andere halten das für Unsinn. Woher hat der Tag sein schlechtes Image und was ist an der Angst dran?
Im Volksmund wird die 13 auch „das Dutzend des Teufels“ genannt. Warum Menschen mit dem magischen Datum schlimme Ereignisse verbinden, beschäftigt die Volkskundler schon lange. Sie fanden verschiedene Erklärungen für die Angst vor diesem Tag. 13 Fakten zu Freitag, dem 13.
1907 thematisierte der amerikanische Schriftsteller Lawson den schwarzen Freitag. In seinem Börsenroman mit dem Titel „Freitag, der 13.“ zeichnete er ein Schreckensszenario auf. Im Jahr 1916 schürte der erste gleichnamige Film die öffentliche Angst vor dem mythischen Datum.
Daneben gibt es geschichtliche Ereignisse, die auf besagten Tag fielen. 1307 zum Beispiel, als alle Mitglieder des Templerordens am Freitag, den 13. Oktober verhaftet wurden. Das besiegelte den Untergang des Ordens.
Manche betrachten die Zahl 13 allein schon als Vorbote unglücklicher Umstände. So galt im Christentum die Zwölf als vollendete Zahl. Bei den Griechen und Römern gab es zwölf Hauptgötter, bei den Christen die zwölf Apostel. Der Kalender umfasst zwölf Monate.
Da die Dreizehn als erste Zahl das Zwölfersystem überschreitet, prägte sie sich im deutschen Volksmund als Teufelszahl oder „Dutzend des Teufels“ ein.
Auch in der Bibel steht die Zahl 13 für ein schlechtes Omen. So nahm Jesus das letzte Abendmahl zusammen mit seinen zwölf Jüngern ein – insgesamt waren es also dreizehn. Judas, der Jesus an die Römer verriet, schlüpft dabei in die Rolle des dreizehnten Gastes. Der Mythos der Unglückszahl im Christentum gipfelt darin, dass Jesus an einem Freitag den Tod am Kreuz fand.
Heutzutage bringt die 13 wenig Glück beim Lottospielen: Am 9. Oktober 1955 läutete die 13 als allererste Zahl das deutsche Lotto „6 aus 49“ ein; sie wurde aber seither am seltensten gezogen. Achtung Zufall: Die häufigsten Zahlen sind 6 und 49!
Viele Menschen, die zum Aberglauben neigen, fürchten sich am besagten Tag schon, wenn sie nur ins Auto einsteigen. Doch ADAC und andere Unfallstatistiken geben eine eindeutige Entwarnung für das Datum. Eine Häufung von Verkehrsunfällen sei an Freitagen, die auf den 13. eines Monats fallen, nicht festzustellen. Allerdings ist der Freitag dem Autoklub zufolge „generell der unfallträchtigste Wochentag“, weil zum normalen Straßenverkehr noch Wochenendpendler und Ausflügler hinzukommen.
Im Schnitt krachte es auf deutschen Straßen beispielsweise zwischen 2006 und 2016 freitags im Schnitt 973 Mal, an den zwanzig „Unglückstagen“ in diesem Zeitraum durchschnittlich 987 Mal. Das sind zwar geringfügig mehr Unfälle als an sonstigen Freitagen, der ADAC erklärt dies jedoch am ehesten mit langen Wochenenden wie Pfingsten und damit einem ohnehin nochmals gesteigertem Verkehrsaufkommen. Zudem fiel von den zehn unfallhäufigsten Freitagen der vergangenen zehn Jahre keiner auf einen 13., wie der ADAC erklärte.
Um wirklich allen Gefahren an diesem Tag aus dem Weg zu gehen, überlegt sich manch einer offenbar, den Tag besser zu Hause zu verbringen. In einer Krankenkassen-Auswertung ergab sich, dass in den vergangenen Jahren etwa fünfmal so viele Arbeitnehmer am Freitag, den 13. krank waren als an anderen Tagen.
7. Freitag, der 13. in anderen Ländern
Während die Christen sich mit der positiven Deutung der Zahl 13 schwertun, gilt sie im Judentum als Glückszahl. Sie symbolisiert für Gläubige den Namen Gottes: 13 Eigenschaften werden ihm zugerechnet. Der Gelehrte Maimonides formuliert 13 Glaubenssätze. Jungen werden in diesem Alter mit der Bar-Mizwa in die Gemeinde aufgenommen.