Der 1. FC Köln hat gegen den SV Darmstadt 98 einen Einbruch erlebt. Sportchef Christian Keller wurde nach der 1:5 (1:2)-Klatsche deutlich.

Ein Abend zum Vergessen für den 1. FC Köln: Statt nun wie erhofft anzufangen, konstant zu punkten, erlebten die Kölner beim SV Darmstadt 98 ein Debakel. Mit fünf Gegentoren beim bis dato Tabellensechzehnten sind die Kölner in ihre Einzelteile zerlegt worden. „Ich wüsste nicht, was wir heute gut gemacht hätten“, fällte auch Linksverteidiger Leart Pacarada ein hartes Urteil.

Kapitän Timo Hübers sprach von einem „richtig schlechten Spiel“, in dem sich die Mannschaft „komplett den Schneid“ habe abkaufen lassen. Auch der Innenverteidiger agierte dabei an diesem Abend wie ein Schatten seiner selbst und konnte seiner Abwehr zu keinem Zeitpunkt die nötige Stabilität verleihen.

Richtig deutlich wurde jedoch Sportchef Christian Keller. „Desolat, bodenlos, fürchterlich, enttäuschend“, zählte der Geschäftsführer ausschließlich negative Worte auf, die ihm zu dieser Leistung eingefallen waren. Keller hatte dabei die wesentlichen Grundlagen vermisst und kündigte eine erste Krisensitzung am Tag nach der Niederlage an. „Das wird noch richtig laut werden“, sagte der 45-Jährige.

Das Ziel Aufstieg wollte der Sportchef nach dieser Leistung erst einmal nicht mehr in den Mund nehmen. „Wenn du so spielst, brauchst du nicht auf die Tabelle zu gucken und über Ziele zu sprechen. Das hatte heute mit Profi-Fußball gar nichts zu tun.“ Am Trainer wollte Keller die Pleite jedoch nicht festmachen. Struber habe die Mannschaft unter der Woche genau auf das vorbereitet, was die Darmstädter auf den Platz gebracht hatten. „Es lag nur an der Umsetzung der Spieler“, ging Keller mit der Mannschaft hart ins Gericht.

Auch Hübers machte klar, dass sich die Spieler als Folge nun „das ein oder andere zu sagen“ hätten. Auf die Mannschaft wartet bis zum nächsten Heimspiel am Freitagabend gegen den SC Paderborn damit in jedem Fall eine ungemütliche Woche.

Timo Hübers: „Es ist super enttäuschend. Darmstadt hat ein richtig gutes Spiel gemacht, wir ein richtig schlechtes. Wir haben uns komplett den Schneid abkaufen lassen in den direkten Duellen und der Intensität. So steht am Ende ein superschlechtes Ergebnis. Wir hatten der Körperlichkeit und Wucht von Darmstadt nichts entgegenzusetzen. Wir haben uns jetzt schon das ein oder andere zu sagen. Wir haben heute auf ganzer Linie versagt, heute haben wir es einfach nicht auf den Platz gekriegt. Es hilft jetzt aber auch nichts, uns die Köpfe kleinzuhacken.“

Leart Pacarada: „Es war von Anfang bis Ende ein sehr schlechtes Spiel von uns. Wir hatten uns viel vorgenommen, haben das aber gar nicht auf den Platz bekommen. Darmstadt hat uns relativ schnell überspielt, wir haben es nicht geschafft, auf die zweiten Bälle zu kommen. Es lag heute irgendwo an allem. Es wäre nicht produktiv, wenn wir uns jetzt die ganze Woche mit diesem Spiel beschäftigen. Es wird von A bis Z analysiert, danach wird es aber schnellstmöglich aus den Köpfen geschafft.“

Sportchef Christian Keller: „Fußball geht immer mit den Basics los und die waren von möglichen hundert Prozent heute bei null Prozent. Wir haben gespielt wie eine Schülermannschaft. Das hatte mit Profi-Fußball gar nichts zu tun. Es lag auf keinen Fall am Matchplan, es lag an der Umsetzung der Spieler. Wenn du so spielst, brauchst du nicht auf die Tabelle zu gucken und über Ziele zu sprechen.“

Gerhard Struber: „Es ist bitter. Wir waren über die gesamte Spieldauer überfordert und in unseren Basics nicht gut genug. Wir hatten uns richtig gut vorbereitet, haben aber in der Umsetzung in jeder Phase des Spiels keine Kontrolle gefunden. Wir leben von der Intensität und vom proaktiven Auftreten. Wenn wir im Schießverhalten uns aber darauf verlassen, dass es andere in die Hand nehmen, werden wir eines Besseren belehrt. Es war am Ende ein auch in der Höhe verdienter Sieg für Darmstadt. Wir waren heute in allen Phasen des Spiels enttäuschend. Wir können es uns nicht leisten, ein solches Gesicht nochmal zu zeigen.“

Darmstadt-Trainer Florian Kohfeldt: „Wir mussten nach dem 1:1 einen Moment überstehen. Da war es gut, dass wir schnell das 2:1 gemacht haben. In Summe ein großes Kompliment für dieses Spiel. Es ist sehr, sehr schön, dass ich die Fragen nach dem ersten Heimsieg nicht mehr beantworten muss. Wir befinden uns aber nach wie vor in einer Lage, in der wir gut daran tun, den Sieg nicht überzubewerten.“

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